Chitin - Bio-Rohstoff zur Herstellung von N-ANA
Wofür verwendet man N-ANA?
N-ANA ist die Produktionsgrundlage antiviraler Mittel. Diese Virustatika werden gegen virale Infekte (z.B. Influenza) eingesetzt, um eine Ausbreitung des Virus im Organismus zu verhindern.
Wie funktioniert die neue Herstellungsmethode?
Dass die Schimmelpilz-Gattung Trichoderma in der Lage ist Chitin abzubauen und in monomeren Aminozucker umzuwandeln, war der von Biotechnologin Astrid Mach-Aigner geleiteten Forschergruppe bereits bekannt. Um N-ANA herzustellen, sind jedoch noch weitere chemische Reaktionsschritte notwendig. Um diese zuwege zu bringen, wurden den Pilzen zwei Fremd-Gene eingebaut, die in Bakterien vorkommen. Obwohl Bakterien wenig mit Pilzen gemein haben, glückte der Versuch. Die eingepflanzten Bakterien-Gene verändern die chemische Reaktionskette, was dazu führt, dass Trichoderma als ganzzellige Katalysatoren eingesetzt werden können, die Chitin in N-ANA umwandeln.
Was sind die Vorteile?
Bei der Gewinnung von N-ANA nach herkömmlichen Methoden liegen die Kosten des Endprodukts bei ca. 2.000 €/g.
Da der Pilzstamm Trichoderma weit verbreitet in Böden, Wald und Wiesen vorkommt und auch Chitin ein nachhaltiger Rohstoff ist, kann N-ANA durch die neue Methode preiswerter und umweltfreundlicher produziert werden.
Um die Produktion auch im industriellen Maßstab zu ermöglichen, wird der neue generweiterte Trichoderma-Stamm in Bio-Reaktoren kultiviert, wo er das Chitin in N-ANA umwandeln kann.
Beteiligte Institute der TU Wien
Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften (R. Gorsche, A. Mach-Aigner, M. Steiger)
Institut für Angewandte Synthesechemie (M. Mihovilovic)
Institut für Chemische Technologien und Analytik (E. Rosenberg)
Projekt-Förderung
Wissenschaftsfond FWFWissenschaftsfond FWF
Weiterführende Links
Synthesis of an antiviral drug precursor from chitin using saprophyte as a whole-cell catalyst.(vollständige elektronische Version)
HMC+ Chitin Produktseite
HMC+ Chitin Shop
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft: Medikamente aus Krabbenschalen
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