Zum Hauptinhalt springen

News

head uk2

Chitosan für pulmonale Anwendungen

Chitosan ist ein aussichtsreiches Wirkstofftransportsystem für pulmonale Anwendungen und ist dadurch besonders in der Corona Pandemie für den Wirkstofftransport von besonderem Interesse. Nützlich sind dabei die mukoadhäsiven, permeationssteigernden und orts-/zellspezifischen Eigenschaften des biologisch abbaubaren und biokompatiblen Polymers. Entwickelt wurden bereits Nanocarrier basierend auf verschiedenen Mikroverkapselungs- und Mikro-Nano-Mischsystemen. Der aerodynamischen Charakter ist dabei wichtig um eine effiziente pulmonale Aerosolbildung und Inhalation zu ermöglichen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Einblick in einen Artikel über Chitosan und seine Entwicklung als Lungenpartikel-Antiinfektiva.

Ein Überblick über Chitosan und seine Entwicklung als Lungenpartikel-Antiinfektiva und Anti-Krebs-Medikamententräger

A review on chitosan and its development as pulmonary particulate anti-infective and anti-cancer drug carriers. Ruhisy Mohd Rasul, M. Tamilarasi Muniandy, Zabliza Zakaria, Kifayatullah Shah, Chin Fei Chee, Ali Dabbagh, Noorsaadah Abd Rahman, and Tin Wui Wong. Carbohydr Polym. 2020 Dec 15; 250: 116800. Published online 2020 Aug 18. doi: 10.1016/j.carbpol.2020.116800

Durch Inhalation ist es möglich Therapeutika auf nicht-invasive, organspezifische Art und Weise direkt in der Lunge zu verabreichen. Durch die Ausstattung des Wirkstofffreisetzungssystems mit speziellen Liganden können bestimmte Zelltypen spezifisch angesprochen werden. Da die Lunge im Gegensatz zum Magen-Darm-Trakt nur begrenzt Enzyme für eine Metabolisierung von Medikamenten besitzt, ist der Einsatz protein- und genbasierter Therapeutika möglich. Eine große Herausforderung bei der pulmonalen Medikamentenverabreichung ist der hohe Verzweigungsgrad der Atemwege mit unterschiedlichen Längen und Durchmessern.

In der Lungenheilkunde sind derzeit folgende Inhalationsgeräte in Verwendung:

  • Druck-Dosier-Inhalatoren
  • Pulverinhalatoren
  • Vernebler

Erforscht wird unter anderem die Behandlung von Tuberkulose mit Chitosan-basierten Wirkstofftransportsystemen. Tuberkulose ist eine chronische, bakterielle Infektion, die durch durch M. tuberculosis verursacht und über die Luft übertragen wird. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich die Lunge und die Behandlung ist durch Einschränkungen bei der Medikamentendosierung, Nebenwirkungen und schlechte Penetration der Wirkstoffe an die Infektionsherde erschwert. Verschiedenste Chitosan-basierte Nano- und Mikrofreisetzungssysteme wurden bereits für die pulmonale Verabreichung von Tuberkulose Medikamenten untersucht (siehe Tabelle). Die Herstellung von Nanopartikeln erfolgt durch die Lösungsmittelverdunstung-Emulgiertechnik oder mittels ionischer Gelierung von gegensätzlich geladenen Materialien im flüssigen Zustand, mit anschließender Gefriertrocknung oder Sprühtrocknung. Alternativ werden die Systeme direkt durch Sprühtrocknung unter Variation der Parameter hergestellt. Um die Aggregation der Nanopartikel zu verhindern kommen Füllstoffe/Dispergiermittel wie Laktose, Mannitol oder Maltodextrin zum Einsatz. Es wurde festgestellt, dass bei Vermischung von Chitosan-Nanopartikeln mit Laktose-Mikropartikeln die Größe, Form und spezifische Oberfläche der Nanopartikel einen starken Einfluss auf die Inhalationseffizienz der Nanopartikel haben (Alhajj et al., 2020).

Tabelle: Beispiele für erforschte pulmonale Chitosan-basierte Transportsysteme für die Behandlung von Infektionskrankheiten.

Formulierung und Herstellung Testung Quelle
Chitosan Nanopartikel beladen mit „Prothionamide“ (Tuberkulose Wirkstoff), ionische Vernetzung und Gefriertrocknung, Puderformulierung In vivo: Verlängerung der Wirkstoffverfügbarkeit durch die Nanopartikel Debnath et al., 2018
Isoniazid und Rifampin beladene Genipin-vernetzte Carboxymethyl-Chitosan Nanogele In vivo: Erfolgreicher Transport in die Lunge, in vitro: starke anti-bakterielle Wirkung Wu et al.,
2018
Rifampicin beladene Octanoyl-Chitosan-Nanopartikel, Lösungsmittelverdunstung und Gefriertrocknung, mit 1 %w/v Trehalose Dehydrat als Gefrierschutz In vitro: keine Zelltoxizität festgestellt Petkar et al.,
2018
Isoniazid und Rifampicin beladene Chitosan Nanopartikel, Ionische Gelierung und Sprühtrocknung In vitro: Verabreichung von M. tuberculosis-infizierter Mäuse mit vernebelten Nanopartikeln über 28 Tage,  nach Behandlung keine nachweisbaren mykobakteriellen koloniebildenden Einheit in Lungen- und Milzhomogenaten Garg et al.,
2015

Schlussfolgerung: Chitosan und seine Derivate eignen sich ausgezeichnet als Trägermaterial für die pulmonale Verabreichung von Medikamenten zur Behandlung von Atemwegsinfektionen. In Zukunft wären sie eine geeignete Alternative für Lactose, welches bisher oft als Hauptwirkstoffträger eingesetzt wird. Die Nutzung von Chitosan und Derivaten erfordert eine eingehende Analyse einschließlich der aerodynamischen in vitro-Charakterisierung und in vivo-Untersuchung der Pharmakokinetik und Funktionalität dieser Partikel um die therapeutische Leistung bewerten zu können.

Quellen: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0144861720309735

Alhajj, N., Zakaria, Z., Naharudin, I., Ahsan, F., Li, W., & Wong, T. W. (2020). Critical physicochemical attributes of chitosan nanoparticles admixed lactose-PEG 3000 microparticles in pulmonary inhalation. Asian Journal of Pharmaceutical Sciences, 15(3), 374–384.

Garg, T., Rath, G., & Goyal, A. K. (2015). Inhalable chitosan nanoparticles as antitubercular drug carriers for an effective treatment of tuberculosis. Artificial Cells, Nanomedicine, and Biotechnology, 44(3), 1–5.

Petkar, K. C., Chavhan, S., Kunda, N., Saleem, I., Somavarapu, S., Taylor, K. M. G., & Sawant, K. K. (2018). Development of novel octanoyl chitosan nanoparticles for improved rifampicin pulmonary delivery: Optimization by factorial design. AAPS PharmSciTech, 19(4), 1758–1772.

Wu, T., Liao, W., Wang, W., Zhou, J., Tan, W., Xiang, W., & Cai, X. (2018). Genipincrosslinked carboxymethyl chitosan nanogel for lung-targeted delivery of isoniazid and rifampin. Carbohydrate Polymers, 197, 403–413.

Debnath, S. K., Saisivam, S., Debanth, M., & Omri, A. (2018). Development and evaluation of chitosan nanoparticles based dry powder inhalation formulations of prothionamide. PloS One, 13(1), Article e0190976.

 

 

Wirkstofftransport, Covid, pulmonal, Tuberkulose

Kontakt

  • Heppe Medical Chitosan GmbH
    Heinrich-Damerow-Straße 1
    D-06120 Halle (Saale)
  • Tel.: +49 (0) 345 27 996 300
    Fax: +49 (0) 345 27 996 378
  • Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

News

Wartungsarbeiten am Dienstag 24.06.2025

Liebe Kunden, 

am Dienstag, den 24.06.2025 finden auf unsere Webseite Wartungsarbeiten statt. Es können evtl. Störungen auf der Webseite sowie im Shop auftreten. 

Wir entschuldigen uns schon jetzt für evtl. Störungen.

Ihr HMC-Team

 

Nanokomposite mit antioxidativen Eigenschaften für zahnmedizinische Anwendungen

Nanokomposite mit antioxidativen Eigenschaften gewinnen zunehmend an Bedeutung in der biomedizinischen und insbesondere in der zahnmedizinischen Forschung. Dabei handelt es sich um Werkstoffkombinationen, die klassische Materialien mit Nanopartikeln vereinen – mit dem Ziel, mechanische, chemische oder biologische Eigenschaften gezielt zu verbessern. [1]

Wie unsere Mundgesundheit profitiert

Zellschäden und oxidativer Stress – ausgelöst durch sogenannte freie Radikale – betreffen auch die Mundhöhle. Antioxidantien wirken diesen schädlichen Molekülen entgegen, indem sie sie neutralisieren, und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Zahngesundheit.
Ein besonders spannender Wirkstoff in diesem Zusammenhang ist Vitamin K2: Es besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützt den Knochenstoffwechsel. [2] Damit trägt es zur Vorbeugung von Osteoporose und Zahnverlust bei. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass Vitamin K2 auch der Gefäßverkalkung entgegenwirkt – ein Aspekt, der sich wiederum positiv auf die allgemeine Mundgesundheit auswirken kann. [3]
Neuere Erkenntnisse deuten zudem darauf hin, dass Vitamin K2 entzündliche Prozesse im Zahnfleisch beeinflussen und über immunregulatorische Mechanismen Entzündungen im Mundraum reduzieren kann [2].

Forschung zu antioxidativen Nanokompositen

In einer aktuellen Studie wurde die antioxidative Wirkung von Nanokompositen untersucht, die aus Hydroxyapatit, Chitosan und Vitamin K2 bestehen. Im Rahmen der Untersuchung wurden vier unterschiedliche Proben analysiert (Vitamin K2, Vitamin K2 kombiniert mit Chitosan, Vitamin K2 kombiniert mit Nano-Hydroxyapatit und Vitamin K2 mit Chitosan und Nano-Hydroxyapatit als vollständiges Nanokomposit). [1]

synergetische effekte2

Die antioxidative Aktivität wurde mithilfe des DPPH-Radikalfängertests gemessen – einem etablierten Verfahren zur Quantifizierung freier Radikale. Das Ergebnis: Die Kombination aus Vitamin K2, Chitosan und Nano-Hydroxyapatit zeigte die höchste antioxidative Wirkung. Dicht gefolgt von der Variante mit Vitamin K2 und Chitosan [1].

siegerehrung2


Potenzial für die Zahnmedizin

Dank ihrer hohen antioxidativen Kapazität sind solche Nanokomposite vielversprechende Kandidaten für verschiedene zahnmedizinische Einsatzbereiche [4]. Denkbare Anwendungen sind:
• Schutzschichten für Füllungsmaterialien zur Reduktion oxidativer Schäden
• Implantatbeschichtungen zur Förderung der Heilung
• Innovative Mundpflegeprodukte zur Neutralisierung freier Radikale [5]
Die Forschung legt nahe, dass Nanokomposite mit Vitamin K2, Chitosan und Nano-Hydroxyapatit zur gezielten Optimierung zahnmedizinischer Materialien beitragen können. Weitere Studien werden benötigt, um die optimale Zusammensetzung und Anwendung dieser neuartigen Werkstoffe zu bestimmen. [1]
In unserem Onlineshop finden Sie eine breite Auswahl an Chitosanen, die sich für dentalmedizinische Anwendungen eignen. Sprechen Sie uns gern an – wir beraten Sie kompetent und finden gemeinsam das passende Produkt für Ihr Projekt!

Mehr als nur antioxidativ: Auch antimikrobiell wirksam

Neben ihren antioxidativen Eigenschaften zeigen Nanokomposite aus Vitamin K2, Chitosan und Nano-Hydroxyapatit auch ein vielversprechendes antimikrobielles Potenzial. In aktuellen Studien konnten diese Materialien das Wachstum klinisch relevanter Mikroorganismen deutlich hemmen. Insbesondere in der Beschichtung von Zahnimplantaten bieten sie damit einen doppelten Vorteil: Sie schützen vor oxidativem Stress und wirken gleichzeitig gegen bakterielle Besiedlung – ein entscheidender Faktor für die langfristige Osseointegration und den Erhalt periimplantärer Gewebe. [6]

Zusammenfassung:

Ein neu entwickelter Nanokomposit aus Vitamin K2, Chitosan und Nano-Hydroxyapatit zeigt in vitro signifikante antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften. Besonders Chitosan trägt wesentlich zur bioaktiven Funktionalität des Materials bei.
Wesentliche Erkenntnisse:
• Höchste antioxidative Aktivität bei der Kombination Vitamin K2 + Chitosan + Nano-Hydroxyapatit
• Deutliche Hemmung mikrobieller Stämme, relevant für die orale Gesundheit
• Chitosan wirkt synergistisch und unterstützt zusätzlich die Osseointegration bei Implantaten
• Eignung für dentalmedizinische Anwendungen wie Implantatbeschichtungen, Füllungsschutz und bioaktive Mundpflege

 

Quellen
1. Free radical scavenging activity of nano-hydroxyapatite (HA)/chitosan/vitamin K2 for biomedical applications | AIP Conference Proceedings | AIP Publishing, abgerufen am 06.06.2025
2. Vitamin K2 als Mittel gegen Entzündungen? – Biochemie für dein genetisches Maximum, abgerufen am 10.06.2025
3. Torhaus – Ihre Zahnärzte | Warum sind K-Vitamine wichtig für die Zähne, abgerufen am 10.06.2025
4. A Review on Nanocomposite Coatings in Dentistry | Journal of Materials Science, abgerufen am 06.06.2025
5. Use of Antimicrobial Nanoparticles for the Management of Dental Diseases, abgerufen am 06.06.2025
6. Assessment of Antimicrobial Activity of Nanocomposites Based on Nano-Hydroxyapatite (HAP), Chitosan, and Vitamin K2

Stabilität, Herausforderungen und Perspektiven von Chitosan für die Delivery von Krebsmedikamenten und geweberegenerativen Wachstumsfaktoren

Im Review Artikel wurden verschiedene Plattformen auf Chitosanbasis zur Drug Delivery vorgestellt. Speziell wurden hier besonders Systeme zur Krebsbehandlung und zur Delivery von Wachstumsfaktoren, die die Geweberegeneration fördern beleuchtet.

 

 

Chitosan-basierte nicht-partikuläre Impfstoff-Verabreichungssysteme

Die Entwicklung sicherer und wirksamer Impfstoffe stellt eine große Herausforderung dar. Neben der Erzeugung einer ausreichenden Immunantwort müssen Impfstoffe auch über längere Zeit stabil bleiben – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Körpers. Masimov und Wasan stellen in ihrem Review-Artikel verschiedene Anwendungen von Chitosan und Chitosan-Derivaten als Adjuvans in der Entwicklung von partikulären und nicht-partikulären Impfstoffen vor.

 

Treffen Sie uns in 2025

Im Jahr 2025 werden wir an mehreren Symposien oder Messen teilnehmen. Wir würden uns freuen, Sie bei der nächsten Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Merken Sie sich die Termine folgender Veranstaltungen vor:

Startup Innovation Exhibition
25. - 27. June 2025 | Seoul, Korea
 
International Polysaccharide Conference
25. - 28. August 2025 | Sundsvall, Schweden
 
Asia-Pacific Chitin and Chitosan Symposium
26. - 29. August 2025 | Taipei, Taiwan
 
International Conference on Chitin and Chitosan
26. - 29. Oktober 2025 | Hermosillo, Mexiko
 
28. - 30. Oktober 2025 | Frankfurt, Deutschland
 
17. - 20. November 2025 | Düsseldorf, Deutschland
 
International Conference on Biopolymers and Polymer Science
04. - 06. Dezember 2025 | Paris, Frankreich

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.